Ortsgemeinde Sankt Julian

Einwohner

Fläche

ortsteile

1175

14km²

4

Sankt Julian ist eine Ortsgemeinde im rheinland-pfälzischen Landkreis Kusel. Sie gehört zur Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein und zählt etwa 1100 Einwohner. Der Ort besteht aus den 4 Ortsteilen Sankt Julian, Eschenau, Gumbsweiler und Obereisenbach, die im Zuge der rheinland-pfälzischen Funktional- und Gebietsreform am 7. Juni 1969 eingemeindet wurden.

Sankt Julian verfügt über einen Kindergarten und eine Grundschule, weiterführende Schulen sind mit dem Bus innerhalb von 15 Minuten erreichbar. Durch den Ort führt die Bundesstraße 420.

Die historische Ölmühle ist eine der letzten betriebsfähigen Ölmühlen in ganz Europa und kann nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden. Die vielen Wander- und Radwege sowie die Draisinenstrecke, die durch Sankt Julian führt locken zudem jährlich viele Touristen in unsere Ortsgemeinde.

Ortsteil Eschenau
ca. 210 Einwohner

In der Umgebung von Eschenau wurden steinzeitliche Klopfsteine gefunden, welche auf eine vorgeschichtliche Besiedlung hinweisen. Auch aus gallo-römischer Zeit gibt es zahlreiche Siedlungsspuren, vor allem aus Sankt Julian und Gumbsweiler.

Der Ort wurde 1340 erstmals als "Essenoe" urkundlich erwähnt und vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert gegründet. Eschenau lag im Nahegau und stand unter der Herrschaft der Rheingrafen von Grumbach, wobei die Gemeinde um 1340 an die Herren von Montfort verliehen war. Während des 15. und 16. Jahrhunderts kam es zu einem stetigen Wechsel der Herrschaftsverhältnisse. So wurde das Dorf zunächst zu gleichen Teilen Heinrich von Ramberg, Emerich von Löwenstein und Rudolf von Alben übergeben. Im Jahr 1502 ging Eschenau in den Besitz von Hans von Ramberg, dann 1554 in den des Fusts von Stromberg und auch in den von Philip und Franz von Mauchenheim über. Kurze Zeit später, 1571, erwarben die Rhein,- und Wildgrafen von Grumbach Eschenau erneut zurück.

Die Gemeinde hatte schwer unter den Folgen des Dreißigjährigen Kriegs und den Eroberungsfeldzügen des französischen Königs Ludwig XIV. zu leiden, so dass das Dorf im 17. Jahrhundert komplett zerstört und ausgestorben war. Erst im 18. Jahrhundert erholte sich die Einwohnerzahl durch vermehrte Zuwanderung wieder.

In der Zeit von 1801 bis 1814 stand Eschenau unter französischer Herrschaft, nachdem das linksrheinische Gebiet durch französische Truppen annektiert worden war. Zugeteilt wurde der Ort dem Saardepartement, dem Arrondissement Birkenfeld, der Mairie Offenbach und dem Kanton Grumbach. Nach dem Wiener Kongress war er Eigentum des Bayerischen Königreichs. Weite Teile von Eschenau wurden bei Tieffliegerangriffen im Jahr 1945 zerstört und mussten mühsam wieder aufgebaut werden.

Durch die Regional,- und Verwaltungsreform im Jahr 1968 ist Eschenau seit 1972 ein Ortsteil von Sankt Julian in der Verbandsgemeinde Lauterecken und im Landkreis Kusel.

Quelle: www.regionalgeschichte.net

Ortsteil Gumbsweiler
ca. 385 Einwohner

Ungewiss ist, ob, die in Gumbsweiler entdeckten, Steinbeile aus der jüngeren Steinzeit oder aus römischer Zeit stammen. Dagegen scheint die Annahme sicher, dass die Gegend von Gumbsweiler in gallo-römischer Zeit besiedelt gewesen war. So wurden Gefäßscherben, dicke Ziegelstücke und mehrere alte Mauerwerke aus Kalkmörtel gefunden.

Der Ort wurde erstmals als "Gommerswilre" in einer Urkunde des Grafen Heinrich von Veldenz erwähnt und gehörte dem Remigiusland an. Dieses war seit dem frühen 12. Jahrhundert im Besitz der Grafschaft Veldenz. Nachdem diese 1444 erloschen war, gründete Stephan aus der Kurpfalz die Pfalzgrafschaft Zweibrücken, zu welcher von nun an auch Gumbsweiler angehörte.

Das Dorf wurde während des Dreißigjährigen Kriegs größtenteils zerstört, so dass 1677 nur noch vier Familien dort wohnten. Nachdem französische Truppen das gesamte linksrheinische Gebiet annektiert hatten, wurde der Ort in das Arrondissement Kaiserslautern, in die Mairie Hundheim und in den Canton Lauterecken eingegliedert.

Ab 1816 gehörte die Gemeinde dem Bayerischen Königreich an und war dem Landeskommissariat Kusel zugeteilt.

Seit der Verwaltungs- und Regionalreform im Jahr 1968 ist Gumbsweiler ein Ortsteil der Ortsgemeinde Sankt Julian in der Verbandsgemeinde Lauterecken und im Landkreis Kusel.

Quelle: www.regionalgeschichte.net

Ortsteil Obereisenbach
ca. 62 Einwohner

Die Umgebung von Obereisenbach war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Dies wird durch den Fund zweier Flachgräber und einer Klinge aus Silex bestätigt. Auch aus römischer Zeit gibt es einige Hinweise auf eine Besiedlung der Gegend. Besonders in Sankt Julian und Gumbsweiler wurden zahlreiche Artefakte gefunden. Zudem wurden in der benachbarten Gemarkung Scherben und eine bronzene Götterstaute gefunden.

Die Gemeinde wurde erstmals 1426 als "Oberysenbach" urkundlich erwähnt und stand vermutlich schon vor Erwähnung unter der Herrschaft der Nahegaugrafen. Zur Zeit der urkundlichen Ersterwähnung gehörte Obereisenbach bis 1778 den Herren von Stein-Kallenfels, einer Linie der Nahegaugrafen, an. Nachdem diese Linie erloschen war, kam das Dorf bis zum Ende der Feudalzeit in den Besitz der Rheingrafen von Grumbach.

Wegen dem Ausbruch der Pest, den Auswirkungen des Dreißigjährigen Kriegs und den darauffolgenden Eroberungskriegen des französischen Königs Ludwigs XIV., sank die Anzahl der Bewohner im Verlauf des 17. Jahrhunderts so dramatisch, dass der Ort fast ausgestorben war. Nachdem französische Truppen das gesamte linksrheinische Gebiet 1793 annektiert hatten, erfolgte eine neue Eingliederung der Gemeinden. So wurde Obereisenbach in das Saardepartement, das Arrondissement Birkenfeld, den Canton Grumbach und die Mairie Offenbach eingegliedert.

Nach dem Wiener Kongress wurde der Ort dann dem Bayerischen Rheinkreis zugeteilt und 1820 wurde er mit der Gemeinde Sankt Julian vereinigt. Durch die Verwaltungs- und Regionalreform im Jahr 1968 wurden die Orte Eschenau, Gumbsbach, Obereisenbach und Sankt Julian zu einer Ortsgemeinde vereinigt und in die Verbandsgemeinde Lauterecken im Landkreis Kusel eingegliedert.

Quelle: www.regionalgeschichte.net

Ortsteil St. Julian
ca. 518 Einwohner

In Sankt Julian wurde ein Steinbeil aus Jade entdeckt, was vermutlich 5000 Jahre alt ist. Zudem wurden Gräber aus der Latènezeit gefunden, die auf eine dichte Besiedlung bereits in vorgeschtlicher Zeit hinweisen. Auch aus römischer Zeit gibt es zahlreiche Siedlungsspuren, wie beispielsweise Spolien und zwei Amazonenschilde.

Die Gemeinde wurde 1290 erstmals als "apud Sanctam Julianam" urkundlich erwähnt und wurde durch die Stiftung einer Kapelle, um die Reliquien der heiligen Julia aufzubewahren, schnell zum Wallfahrtsort. Sankt Julian gehörte dem Hochgericht auf der Heide an und unterstand somit der Hochgerichtsbarkeit der Rhein- und Wildgrafen. Im Jahr 1424 ging der Ort zunächst für kurze Zeit als Lehen an den Grafen Johann vom Steine und später an die Pfalzgrafschaft Zweibrücken. Sankt Julian wurde jedoch bereits 1559 von den Rhein- und Wildgrafen wieder ausgelöst. 1628 wurde der Ort den Herren von Steinkallenfels zugesprochen, wobei diese Linie 1778 erlosch und die Rheingrafen die Herrschaft erneut über Sankt Julian übernahmen.

Nachdem 1798 französische Truppen das gesamte linksrheinische Gebiet annektiert hatten, wurde Sankt Julian in das Saardepartement, in das Arrondissement Birkenfeld, in die Mairie Offenbach und in den Kanton Grumbach eingegliedert. Nach dem Wiener Kongress gehörte es dem Bayerischen Königreich an und wurde in diesem zu einem Sitz einer Bürgermeisterei erklärt. Zudem wurde der Ort mit Obereisenbach vereinigt.

Quelle: www.regionalgeschichte.net

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